Ganz nach dem Motto „Erfassen – Vermitteln – Gestalten“ ist es dem Bundesverband für Ethnolog*innen (bfe) ein zentrales Anliegen, ethnologisches Wissen einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Dabei ist Vernetzung ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit: Der bfe pflegt den aktiven Austausch mit Kulturinstitutionen, Bildungseinrichtungen, Stiftungen, Vereinen und anderen wissenschaftlichen Organisationen.
Kooperationsveranstaltungen bieten Raum für interdisziplinären Dialog, gemeinsames Lernen und neue Perspektiven auf gesellschaftlich relevante Themen. Sie ermöglichen es, ethnologische Expertise gezielt einzubringen und zur öffentlichen Debatte beizutragen. Im Folgenden finden Sie relevante Veranstaltungen, die in Kooperation mit dem bfe durchgeführt wurden.
Kooperationsveranstaltungen
Was macht uns stark? Religiöse Krisenritualisierung im interkulturellen Vergleich
Mit Dr. Anette Rein (1. Vorsitzende des Bundesverbands für Ethnolog*innen e.V.)
Krisen sind Teil der menschlichen Lebenspraxis und stellen einen wesentlichen Aspekt unserer Existenz dar. Persönliche Krisen können verschiedene Formen annehmen, sei es durch gesundheitliche Probleme, zwischenmenschliche Konflikte oder berufliche Herausforderungen. Der Vortrag beleuchtet die Rolle verschiedener religiöser Traditionen bei der Entwicklung von Bewältigungsstrategien und Resilienz aus zwei Perspektiven: Christliche Praktiken wie Gebet, Beichte und Gemeinschaft bieten emotionale Unterstützung und Sinnstiftung. Andere Glaubenssysteme fördern neben dem Gebet Resilienz etwa durch Übergangsrituale, die den Teilnehmenden durch das Erleben extremer Situationen Identitätsstärkung und soziale Integration ermöglichen sollen. Das Publikum wird nach dem Vortrag ermutigt, eigene Erfahrungen und Perspektiven in die Diskussion einzubringen.
Klima, Krise, Kreativität: Wie sich Menschen im Globalen Süden dem Klimawandel stellen
Mit Dr. Michaela Meurer (Ethnologin)
Der Klimawandel ist nicht mehr zu ignorieren: Hierzulande macht er uns mit Starkregen und Hitzewellen zu schaffen; in Amazonien schnitten 2023 extreme Dürren viele Dörfer von der Außenwelt ab; in Mosambik hatten Zyklone verheerende Auswirkungen auf die Landwirtschaft – um nur wenige Beispiele zu nennen. Vor allem Menschen im Süden werden hierbei in erster Linie als vulnerabel wahrgenommen.
Ein anthropologischer Blick auf die lokalen Realitäten aber zeigt, dass dieses Bild unvollständig ist. Anhand von Beispielen aus Brasilien und Mosambik beleuchtet der Vortrag, mit welchen Schwierigkeiten die Menschen konfrontiert sind und wie sie in ihrem Alltag vielfältige Strategien der Resilienz entwickeln – und dabei immer wieder auch die Grundlagen unseres Wirtschaftens in Frage stellen.
Kooperationspartner
Weitere Kooperationen folgen in Kürze.